Sonntag, 30. November 2008

Doping im deutschen Triathlon?


Gedächtnisprotokoll von Ehrenpräsident Martin Engelhardt, Oktober 2008 an Deutschen Triathlon Union:

"2000 fiel die sprunghafte Leistungssteigerung unseres Nationalkaderathleten Stephan Vuckovic auf. Er war der einzige Nationalkaderathlet, der seine Vorbereitung größtenteils eigenständig organisiert hatte. Bei den Olympischen Spielen in Sydney gewann der Athlet dann überraschend im Triathlonwettbewerb der Herren die Silbermedaille. Über dieses Ergebnis hatten wir uns zunächst alle riesig gefreut.

Bereits nach meiner Rückkehr von den Olympischen Spielen 2000 bekam ich vom Direktor des IAT Leipzig, Herrn Prof. Dr. Pfützner den Hinweis, dass bei der sportwissenschaftlichen Analyse der Leistungsentwicklung im Triathlon die sprunghafte Leistungsentwicklung von mindestens 4 der 6 Medaillenträger im Triathlon nicht zu erklären sei. (...).

Damals wurden keine Kontrollen auf Epo durchgeführt. In den mittlerweile vergangenen acht Jahren wurde jedoch eine Vielzahl der unter den ersten Zehn platzierten Athletinnen und Athleten des Epo-Dopings überführt, darunter auch die damalige Olympiasiegerin aus der Schweiz.

Bei der Triathlon-EM 2001 in Karlsbad kam es dann zu einem Zwischenfall. Ich war bereits im März 2001 als Präsident der Deutschen Triathlon Union von meinem Amt zurückgetreten. Von der Europameisterschaft erhielt ich dann einen Anruf meines Nachfolgers, Herrn Dr. Klaus Müller-Ott. Er teilte mir mit, dass es bei dem Athleten Stephan Vuckovic zu einem medizinischen Zwischenfall gekommen sei. Er hätte notfallmäßig auf einer Intensivstation wegen drohendem Leber- und Nierenversagen behandelt werden müssen. In der kritischen Situation, als die Ärzte sich nicht die Ursache für dieses Leber-Nierenversagen erklären konnten, wurde der Athlet von den behandelnden Ärzten mit der Ernsthaftigkeit konfrontiert. Daraufhin gab der Athlet zu, dass er sich offensichtlich verunreinigtes oder kontaminiertes Epo gespritzt habe.

Der damalige Präsident der Deutschen Triathlon Union entschied dann, den Athleten aus der Nationalmannschaft zu nehmen. Unter den Beteiligten wurde Stillschweigen vereinbart. Der Athlet erklärte dann in der Öffentlichkeit, dass er eine Legionellenkrankheit erlitten habe."

Doch es gibt noch viel mehr beweise so gab es nach Angaben der SZ einen Mailverkehr zwischen seinem ehemaligen Trainer Thomas Springstein und dem spanischen Dopingarzt Miguel Peraita. Laut vorliegenden spanischen Gerichtsakten bedankte sich der Trainer in den Mails für "kreative Ideen" bezüglich Vuckovic. Peraita antwortete darauf : "Wir wussten schon von Vuckovich und den Mädchen. GROSSARTIG. Für das nächste Jahr haben wir neue Sachen, um das Material zu ersetzen, sehr interessant." "Material" gilt inoffizielles Synonym für Epo.

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